Lear
KÖNIG LEAR
frei nach Shakespeare

Idee und Spiel: Bernd Lafrenz

Regie: Abel Aboualiten, Paris

Lichtdesign, Ton: Jacques Lévesque

Ton- und Lichtregie: Achim Thom

Kostüme: Francoise Busolini

Requisiten: Jacques Lévesque, Abel Aboualiten

Foto: Achim Käflein

 

PRESSE:

Die Welt ist närrisch
"Lear" als brillant gespielte Kurzkomödie

...Kaum hat er sich umgedreht, beginnt die Schlacht: Speere, hin- und herpfliegende Pfeile, Schmerzenschreie, Fratzen Sterbender, ein Gemetzel allerorten, Geröchel...Hier prallen Armeen aufeinander - und einer spielt alle: Bernd Lafrenz, Komödiant. Einer im wahrsten Sinn des Wortes.
...Lafrenz arbeitet mit grotesken, burlesken, zum Teil sogar rüpelhaften Elementen. Seine Figuren treten als Handpuppen, Marionetten, Pfeile, Holzstäbe, Tücher auf.
...Kann man überhaupt den "Lear", eine der bekanntesten Tragödien der Weltliteratur, als zweistündige Kurzkomödie geben? Führt das nicht zur Verulkung Shakespeares? Durch seine immense spielerische Phantasie entgeht Lafrenz der Gefahr, den Stoff zu einer Verlach-Klamotte in Richtung auf eine alberne Comedy- und Fun-Ebene zu degradieren. Er zeigt: das Lasterhafte und das Lächerliche liegen nah beieinander.
Lafrenz spielt das vor, indem er gerade nicht parodiert, sondern das Original - bis hinein in die klassischen Lear-Zitate - umkleidet und mit den Mitteln der Travestie ein befreiendes Lachen ermöglicht.
Die Diskrepanz zwischen dem tragischen Geschehen des Originals und dem travestierten komischen Niveau erzeugt den Witz, bleibt aber so in einer stabilen Balnce zwischen dem versöhnlichen Lachen und dem Weinen über das Häßliche: "Die Welt ist närrisch, vor allem seit wir Menschen sie bewohnen."

NORDDEUTSCHE RUNDSCHAU

Gekonntes Spiel mit Shakespeare
Bernd Lafrenz solo als "König Lear" / Tragödie mit vielen komischen Momenten

Minden (mt). Wie tragisch das Stück auch sein mag - wenn Bernd Lafrenz auftritt, kann sich das Publikum sicher sein, dass die Komik nicht zu kurz kommt. Diesmal hat er sich Shakespeares große Tragödie "König Lear" vorgenommen und sie auf bewährte lafrenzsche Art mit dem Regisseur Abel Aboualiten aus Paris grandios umgesetzt, unterhaltsam und dennoch mit Tiefgang. Dem Publikum im nahezu ausverkauften Stadttheater bereitete er damit am Freitagabend größtes Vergnügen.

Ganz allein steht er da auf der Bühne und dennoch füllt er jede Figur der Stücks mit Leben. Mit der Kappe ist er der Narr, ein Umhang genügt und schon ist er der weing majestätische König. Mit einem Wechsel der Stimmlage schlüpft er in eine Frauen-Rolle. Lafrenz ist ein Schauspieler, der sein Fach bravourös beherrscht. ..."König Lear" ist ein Stück, in dem Lafrenz seine Vorliebe für Sterbeszenen so richig ausleben kann und das tut er dann auch genüßlich.

MINDENER TAGEBLATT

Ganze Heere, solo
Bernd Lafrenz mit "König Lear"

... Mit "König Lear" hat Lafrenz jetzt seinen fünften Shakespeare in frechem Alleingang geschultert und bei einem Gastspiel im Theaterhaus präsentiert (Regie:Abel Aboualiten). Lafrenz verfügt über ungewöhnliche Fähigkeiten. Er kann mutterseelenallein ein Duell mit zeri Degen fechten. Oder ganz locker, wieder solo, zwei ordentlich große Heere aufeinanderprallen lassen. Oder aber häppchenweise sterben. Er röchelt herzzerreißend, ist kurz quicklebendig, röchelt zehn Sekunden später überzeugend weiter. Schaurig ergomanisch und blutdürstig ist die britische Adelsbande in "Lear", die heutigen Royals sind ein Kaffeekränzchen dagegen. All die fürchterlichen Konflkte im Hause Lear biegt Bernd Lafrenz ins Komische. Das ist erstens sehr amüsant und zweitens zeimlich einleuchtend, denn vom Grandios-Schrecklichen zum Dämlich-Lächerlichen bedarf es manchmal nur einiger Gesten und Grimassen. Die beherrscht Lafrenz, und es macht Spaß, ihm bei seinen flotten Verwandlungen zuzuschauen. (C.B.)

STUTTGARTER NACHRICHTEN

"Den König habt Ihr verschenkt, und seid als Narr geboren"
Baden / Bernd Lafrenz begeistert als König Lear im ThiK

...Mit "König Lear" ist dem Freiburger Schauspieler und Komödianten ein weiteres Meisterstück gelungen. Obwohl allein auf der Bühne, so scheind er doch unendlich viele Gesichter zu haben, jede erdenkliche Charaktere spielen zu können. Mimik und Gestik sind ebenso verblüffend wie sein Spiel mit den Höhen und Tiefen, der Lautstärke und dem Klang der Stimme. ...
...Des Freiburgers Fantasie scheint grenzenlos. Eine umgestossene Flasche, die eigene Erkältung oder störende Scheinwerfer werden spontan ins Stück eingebaut. Das Publikum wird zum Geräuschorchester, vom Künstler dirigiert.
Trotz herzzerreissender Sterbeszenen, blutrünstiger Schlachten und abgrundtiefer Bosheit wurden Tränen gelacht. Ein irrer Abend. (lib)

AARGAUER ZEITUNG

Ein-Mann-Metzelei auf der FestivalBühne am Schloß
Erster Freiluft-Auftritt mit Lafrenzens Shakespeare

Siegen.(WP) Aus personalwirtschaftlicher Sicht ist der Mann ein Segen für jeden Intendanten. Wenn er "König Lear" spielt, dann kann er alles, und man braucht sonst niemanden.
Bernd Lafrenz spielt die komplette Besetzung von Shakespeares Tragödie. Er spielt den greisen König, der in seiner ganzen Gutgläubigkeit sein Reich unter den zwei älteren Töchtern aufteilt, die ihn so fürchterlich lieben, und er verstößt die dritte, die ihn wirklich liebt.
Auf der Bühne im Schloßhof rasselte ein Solo-Gemetzel an den 250 Zuschauern vorbei. Bernd Lafrenz fechtet mit sich selbst, er metzelt sich selbst, wechselt von der Narrenkappe unter die am Galgen auggehängte Königskrone, er begrüßt unter seiner Narrenkappe Herzöge, Lords und Sparkassendirektoren und begrüßt auch das zuspätkommende Publikum. "Ach" freut er sich, "da kommen ja wieder zwei Fanfaren" - weil die Fanfaren - das ist das einzige, was er ausser dem Klatschen dem Publikum überlässt. ...

SIEGENER SOMMERFESTIVAL

Narrenkappe gegen die Königskrone
Im "Kom(m)ödchen" gastiert Bernd Lafrenz mit seiner One-Man-Show in Shakespeare-Format: "König Lear" in allen Rollen und Posen.

...Bernd Lafrenz, der Erzschalk, maskiert sich zur Zeit im "Kom(m)ödchen" als Hofnarr des Königs Lear - aber er spielt nicht nur dessen Rolle. Auch alles andere Personal, ob Diener, Herr oder edle Dame, übernimmt er auf eigene Faust und in eigener Regie.
Darin hat der Freiburger Komiker freilich schon Übung: Denn der "Lear" ist - etwa nach "Othello" und "Romeo und Julia" - bereits das fünfte Shakespeare-Stück, das Lafrenz in höchst eigenwilliger Parodie auf die Bühne bringt - als Mischung von improvisierter Commedia dell`arte, Clownerie, wechselnden Verkeidungen und gezielten Comedy-Elementen. ...

WESTDEUTSCHE ZEITUNG

 Ein-Personen-Schlacht

Bernd Lafrenz findet die rechte Balance zwischen ironischer Aneignung des Stückes und eigenem komödiantischen Zutun.

NEUE WETFÄLISCHE